New Queer Film Festivals 2024
Queere Filmfestivals in Ostdeutschland bekommen Förderung von QueerScope
QueerScope freut sich vier neue Filmfestivals und deren Programm im Herbst 2024 fördern und damit queere Projekte in Ostdeutschland unterstützen zu können.
Ziel des neuen Förderprogramms New Queer Film Festivals 2024 (NQFF) von QueerScope e.V., dem Dachverband der unabhängigen queeren Filmfestivals in Deutschland ist es, in Städten und Regionen, in denen bislang keine queeren Filmfestivals stattfinden, neue Festivals zu etablieren und dadurch die lokalen LGBTIQ*-Communities zu stärken.
Ausgewählt wurden folgende vier Filmfestivals in Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern:
21.10. – 31.10.2024
Harzer Queer Film Festival 2024
Wernigerode, Sachsen-Anhalt
Offener Kanal Wernigerode e.V. in Kooperation mit CSD Magdeburg e.V., Magazin BRaVE und der queeren Gruppe der Hochschule im Harz
»Der Offene Kanal Wernigerode möchte sich neben seinen eigentlichen Aufgaben als Medienkompetenzzentrum auch als queeres Zentrum im ländlichen Raum etablieren. Aufgrund der nicht leichten Situation der queeren Menschen im Harzkreis (Verbale Angriffe beim CSD Wernigerode) wollen wir eine Anlaufstelle sein. (…) Neben den eigentlichen Filmabenden wollen wir im Anschluss zu einigen ausgewählten Terminen, in Kooperation mit dem Team vom BRaVE-Magazin eine Diskussionsrunde anstoßen, um zum einen über die Filme zu sprechen und zum anderen den Zuschauern die Möglichkeit zu geben, ihre Erfahrungen zum Thema einzubringen.«
03.11. – 09.11.2024
Neiße Q-Shorts @ Camillo Queer Cinema Week 2024
Görlitz, Sachsen
CamilloKino (Filmclub von der Rolle ´94 e.V.) in Kooperation mit Filmfest Dresden, LAG Queeres Netzwerk Sachsen e.V., Gerede e.V. Dresden, Queeres Netzwerk Landkreis Görlitz
»Die seit 2016 stattfindende Camillo Queer Cinema Week bettet sich in das Ganzjahresprojekt Queere Aktionstage 2024 ein und ist ein echter Leuchtturm in der ostsächsischen Region mit einem absoluten Alleinstellungsmerkmal. Jahr für Jahr setzt sie ein politisches Zeichen (in einer Region die unter einem enormen Druck von rechter Seite steht) für die Sichtbarkeit queerer Lebensrealitäten. Das Filmfestival unterliegt einer intersektionalen queer-feministischen Perspektive. Dies spiegelt sich sowohl in dem cineastischen Programm, als auch im Rahmenprogramm, bestehend aus Konzerten, Lesungen, Performances, Vorträgen, Workshops wieder. 2024 wird zum ersten Mal mit eigenen Filmeinreichungen und Prämierungen durch eine eigens aufgebaute Jury dem Charakter und Anspruch eines Filmfestivals nachkommen werden.«
15.11. – 17.11.2024
Als QUEER schwarz weiß war – Filmerbe-Festival
Potsdam, Brandenburg
Katte e.V. in Kooperation mit dem Filmmuseum Potsdam, Filmuniversität Babelsberg
»Nicht erst in jüngerer Zeit wurde das Kino ein Ort für progressive, tabubrechende und queere Themen. Crossdressing und ein anarchisches Spiel mit Geschlechterrollen und sexuellen Identitäten begleiten die Filmgeschichte von Anbeginn. Die Stummfilme der 1910er und 1920er Jahre sind besonders reich an derart auf- und erregenden Filmstoffen und -bildern. (…) Ein dreitägiges Festival würdigt wichtige und teilweise vergessene Werke und Personen der queeren Filmkunst und zeigt, welche Aktualität sie noch heute haben. In Zusammenarbeit mit den international renommierten Filmerbe-Institutionen Filmmuseum Potsdam und Filmuniversität Babelsberg entsteht ein Festival mit Alleinstellungsmerkmal.«
30.11. – 01.12. 2024
QueerLustinale
Buntes Lulu in Kooperation mit dem Luna Filmtheater
»Die Idee des Queeren Filmfestes ist bereits ein paar Jahre alt. Durch die kleinteiligen Siedlungsstrukturen und die Weitläufigkeit des Landkreises Ludwigslust-Parchim ist es für queere Menschen schwer sich zu organisieren, weswegen für das queer-kulturelle Angebot in die Städte wie Schwerin, Rostock, Berlin oder Hamburg ausgewichen wird. In vielen Gesprächen wurde auch immer wieder der Wunsch danach geäußert einen Anlaufpunkt hier auf dem Landkreis zu haben. Ein queeres Filmfest bietet ein ideales niederschwelliges Angebot, damit sich Menschen im Anschluss weiter vernetzen können und Strukturen entstehen können.«
Statements von QueerScope zur Förderung der New Queer Film Festivals 2024
»Selbst in Sachsen aufgewachsen, wo ich in den 90er Jahren als Jugendliche nicht selten vor gewaltbereiten Neonazis habe flüchten müssen, sehe ich die politischen Entwicklungen und sich etablierenden rechtsextremen Strukturen in Ostdeutschland mit großer Sorge. Daher ist es mir persönlich sehr wichtig, dass in eben jenen Gegenden die davon besonders gefährdeten queeren Communities bestmöglich unterstützt werden. An dieser Stelle möchte ich auch meine Bewunderung für jene Menschen ausdrücken, die sich trotz der bedrohlichen Bedingungen weiterhin aktiv engagieren und mit ihrer kulturellen Arbeit offensiv gegen Rechts stellen.«
Kat Pohlmann (Projektleitung NQFF)
»Queere Personen leben überall, nicht nur in westdeutschen Ballungszentren. Ich bin begeistert davon Festivals, Organisationen, Menschen vor Ort zu unterstützen, queere Kultur in ihre Communities zu bringen.«
Korbinian Häutle (Vorstand QueerScope, Co-Organisator Queer Film Festival München)
»Diese Festivalförderung ist ein kleiner Beitrag um dem Rechtsdruck, der in Ostdeutschland derzeit sehr stark ist, etwas entgegenzusetzen. Filmfestivals bringen Menschen zusammen, fördern den Dialog und schaffen Sichtbarkeit für verschiedene Perspektiven. Wir möchten damit queere Personen und Strukturen vor Ort stärken.«
Hanne Homrighausen (Vorstand QueerScope, Co-Organisatorin Hamburg International Queer Film Festival)
Weitere Informationen zu dein einzelnen Festivals und ihrem Programm werden ebenfalls hier auf unserer Website veröffentlicht werden.
Pressemitteilung_NQFF_12092024
Fragen & Kontakt
E-Mail: nqff@queerscope.de
Telefonisch nach Vereinbarung
Ansprechpartnerin: Kat Pohlmann
Hintergrund zum Förderprogramm New Queer Film Festivals 2024
QueerScope hat ein Förderprogramm ins Leben gerufen, das neue queere Filmfestivals in Deutschland unterstützt. Ziel ist es, in Städten und Regionen, in denen bislang keine queeren Filmfestivals stattfinden, neue Festivals zu etablieren und dadurch die lokalen LGBTIQ*-Communities zu stärken. Dabei soll jedoch keine Konkurrenz zu bereits bestehenden queeren Reihen und Festivals entstehen.
Bei der Förderung der Projekte steht die gesellschaftliche Vielfalt im Fokus. Weitere wünschenswerte Schwerpunktsetzungen bei der Planung und Realisierung der neuen queeren Filmfestivals sind die Stärkung von strukturschwachen Regionen sowie die ökologische Nachhaltigkeit.
QueerScope, der Dachverband der unabhängigen queeren Filmfestivals in Deutschland, unterstützt und berät die neuen Filmfestivals in allen Aspekten der Planung, Bewerbung, Durchführung und Abrechnung.
Die New Queer Film Festivals sollen aus mindestens drei Filmvorstellungen bestehen. Das können Langfilmprojektionen oder Kurzfilmprogramme an einem oder mehreren aufeinanderfolgenden Tagen sein. Die Programmauswahl liegt bei den neuen queeren Festivals, diese können selbständig ein eigenes Programm recherchieren und zusammenstellen oder auf die Programmvorauswahl von QueerScope zurückgreifen.